Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Taf.i.
7 8
1 Was* e7rwuge auf deni Grimctbrett Zwasservrage auf* der Visie7*ydbet 3 Jteigungsjnesser
4 Stemröhr. 5 Quadrant. 6 Darstehung der l)eobaehtcleji Wijult'ichtiaigeji 7 Darsteuiaig
der Jaftreswärnie 8 Darstellung der' Jvje drrsch lagsverhilwüsse.
Geo§t. Anstalt v. Körner & Dietrich., Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Set dem Unterricht in der Erdkunde kommen, wie bei jeden: anderen
Lehrfache, die Aufgabe, das Material und das eigentliche Unterrichtsver-
fahren in betracht.
I. Die Aufgabe.
Die Aufgabe des Unterrichts in der Erdkunde ist abzuleiten aus der
Betrachtung des Unterrichtsstoffes nach seiner Eigenart und nach der durch
ihn möglichen Einwirkung auf den Schüler. Dabei ist eine stete Wechsel-
beziehung festzuhalten. Die Eigenart des Lehrstoffes muß sich den Zwecken
der allgemeinen Geistesbildung anpassen, und die unterrichtlichen Maßnahmen
müssen aus der Beschaffenheit des Lehrstoffes naturgemäß sich ergeben.
1. Die Betrachtung des Lehrstoffes nach seiner Eigenart
hat zu berücksichtigen den Inhalt der Erdkunde an sich, sowie das Verhält-
nis der Geographie zu den übrigen Lehrfächern der Schule.
a. Der Sach- und Ged anken inh alt der Erdkunde ist ein
sehr vielseitiger und kann aus diesem Grunde den Schüler mannigfach an-
regen sowohl nach der Seite der Erkenntnis hin als nach der der Teilnahme.
Der geographische Unterricht erschließt selbst auf seiner untersten Stuse
dem Schüler eine bis dahin nur geahnte Welt. Berg und Thal, Bach,
Fluß und Teich, Wiese, Feld und Wald, sowie die Menschen der Heimat
treten bestimmter unterschieden, individualisiert gleichsam, ihm in das Be-
wußtsein. Mit dem Fortschreiten des Unterrichts erweitert sich die Kennt-
nis über die Grenze der heimatlichen Landschaft. Der Schüler erwirbt Vor-
stellungen von den großen Erhebungsmassen unseres Planeten, von seinen
Tiesländern und dem Wassergeäder im Lande, sowie von den großen Meeres-
becken, in denen dieses sich sammelt; der Unterricht belebt das Festland
mit seiner Pflanzendecke, Festland und Meer mit den ihnen eigenen Charak-
tertieren und lehrt den Menschen kennen in Arbeit und Genuß, in der
Vereinzelung und in geordneten Gesellschaften. So giebt die Erdkunde eine
reiche Kenntnis des Besonderen. Aber die Geographie kann auch
das Besondere in einer ursächlichen Verknüpfung erkennen lehren. Wenn eine
genaue Schilderung des Rheinlaufs gezeigt hat, daß der Strom oberhalb
des Bodensees meist trübes, unterhalb stets klares Wasser führt, und wenn
eine einfache Überlegung die Ursache dieser Erscheinung ergeben hat: so erheben
sich die beiden an sich betrachtet zusammenhangslosen Thatsachen zu Gliedern
eines naturgesetzlichen Verlaufs, der sich überall wiederfindet, wo gleiche
Ursachen und gleiche Wirkungen in Beziehung treten. Oder wenn die Lage
der Hafenstadt Kalkutta weit auswärts im Gangesdelta als bedingt erkannt
ist von der sumpfigen, ungesunden Beschaffenheit der Sunderbunds: so lenkt
sich, mit ursächlichem Verständnis bereichert, der Blick fast unwillkürlich auf
Neworleans, Basra, Rotterdam :c., wo ähnliche Ursachen ähnliche Wirkungen
gehabt haben. So bietet also die Erdkunde auch das Material zur Erkennt-
nis der Gesetzmäßigkeit, welche in den Erscheinungen des Besonderen
1 *
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Aufgabe des Unterrichts.
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in ihrem Verhältnis zu den übrigen Schuldisziplinen ist ein für ihre päda-
gogische Wertschätzung schwerwiegendes Moment. Es macht die Erdkunde
zum natürlichen Mittelpunkte der realistischen Schuldiszi-
plinen. Je mehr die reinen Fachwissenschaften um ihrer fcientisischen Zwecke
willen ihre Gebiete durch scharfgezogene Grenzen umfriedigen müssen, desto
größere Sorgfalt hat die Pädagogik anzuweudeu, behufs ihrer Bildungsarbeit
an der Jugend die Gedankenfäden erkennbar zu machen, welche alle realistischen
Schuldisziplinen durch die Erdkunde verknüpfen.
2. Die Einwirkung des geographischen Lehrstoffes auf den
Schüler kann zu einer ebenso vielseitigen gestaltet werden, als der Sach-
und Gedankeninhalt desselben Ausprägungen zuläßt. Der Unterricht in der
Erdkunde vermag deshalb in wirkungsvoller Weise ebenso wohl intellektuell
wie sittlich zu bilden.
a. Da der geographische Unterricht sich zu einem sehr wesentlichen Teile
auf die Kenntnis des Besonderen zu erstrecken hat, wobei ihm die Thatsachen
sowohl einzeln als in Reihen und Gruppen entgegentreten, und da er die
Kenntnis der Thatsachen als unentbehrliches Fundament für den Aufbau
jeder zu einer höheren Einsicht führenden Gedankenreihe zu verwenden hat,
so gewährt er vielfache Gelegenheit zur Übung des Gedächtnisses. —
Dieses Gedächtnismaterial bietet sich in allen Formen und auf allen Stufen
der Sachkenntnis. Während die Unterweisung in dem der sinnlichen Wahr-
nehmung zugänglichen Anschauungskreise die einzelnen Anschauungen
planmäßig, bestimmt und befestigend vor die Seele führt und sie dadurch all--
mählich zu klaren Vorstellungen konzentriert, verwendet der Unterricht
im weiteren Kreise vorzugsweise Begriffe, die dnrch Verknüpfung fremder
Erscheinungsformen mit den bekannten heimischen ihren eigentlichen Inhalt
empfangen ^). Spürt er nun gar der Gesetzmäßigkeit in der Mannigfaltigkeit
nach, d. h. fragt er nicht mehr allein nach dem Was?, sondern auch nach
dem Wie?, so bleibt keine Seite des höheren Erkenntnisvermögens unbefruchtet.
So muß die Betrachtung der Flußrichtungen die sachliche Unterlage geben
für das Urteil, nach welcher Seite hin sich ein Landstrich abdacht; die
geographische Lage eines Landes zum Äquator, im Innern oder an den
Küsten eines Kontinents läßt gleicherweise urteilen über das Klima desselben
u. s. w. Ferner bieten Gruppen im großen und ganzen gleichartiger
geographischer Erscheinungen häusige Gelegenheit zur Übung im Verall-
gemeinern'). Und da ferner bei genauer Betrachtung des Verhältnisses
der geographischen Thatsachen zu einander sehr häusig sich ein Kausalnexus
ergiebt, so läßt sich dieser Umstand für die Ü b n n g imschließen trefflich
verwenden ^). Somit ist durch das Wesen des geographischen Lehrstoffes die
1) Er beschäftigt sich z. B. mit Hochflächen und Tiefländern, mit Kesselländern,
mit Ketten- und Massengebirgen, mit Flußgabelungen, Flußarme« und Deltaländern,
mit Festungen, Industrie-, Handels-, Residenzstädten u. a.
2) Z. 58. die Lage gewisser Halbinselgruppen, die Gewässer der Pyrenäenhalbinsel,
Skandinaviens, der Schweizer Hochebene, die Lage der Vulkane u. a.
3) So gestattet die Thatsache der geringen Zugänglichkeit des Himalaja den
Schluß aus die Möglichkeit, daß sich die Bewohner dieses Gebirgslandes lange Zeit von
der englischen Herrschaft unabhängig zu erhalten vermochten und bei dem Kaukasus von
gleicher Ursache auf gleiche Wirkung. So gestattet femer die Armut des unteren Indus
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
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Das Unterrichtsmaterial.
7
Inhalt der matbem«tischen......G.eoqravhie. Außer diesen Grundlehren
bietet dieselbe '^er auch'noch andere wichtige Erkenntnisse, ohne welche eine
genaue Betrachtung der Erde nach Teilen ebenso unmöglich sein würde, als
die Erkenntnis mancher Erscheinungen, die sür das Leben auf der Erde von
fundamentaler Wichtigkeit sind. Die mathematische Geographie bietet zunächst
die Mittel zur Ortsbestimmung in den Lehren vom Horizont, den Himmels-/
gegenden und den wichtigsten Punkten und Linien des Globus. Sind diese
Lehren nur von Wert für die Orientierung auf der Erde, so sind die Er-
kenntnisse von der Beleuchtung und Erwärmung der Erde unentbehrlich für
das Verständnis der Ursache von Tag und Nacht und von dem regelmäßigen
Verlaufe der Jahreszeiten. Insofern endlich der Erdmond im Abhängigkeits-
Verhältnis zur Erde steht, sind auch dessen Größe, Beschaffenheit, Bewegungen,
Lichtgestalten und Finsternisse Gegenstände der mathematischen Geographie.
Damit schließt streng genommen das Bereich derselben ab. Aber die Schule
hat sich um ihrer allgemeinen Bildungszwecke willen des Prinzips der
strengen Sonderung ihrer Disziplinen zu entschlagen, wenn es sich um das
Herbeiziehen unentbehrlicher, aber sonst nirgends unterzubringender verwandter
Kenntnisse handelt, und aus einem solchen rein praktischen Grunde werden
in der mathematischen Geographie auch die wichtigsten Lehren vom Sonnen-
system und den Fixsternen, sowie das Nötigste aus der Zeitrechnung und
vom Kalender zu behandeln sein.
2. Die Betrachtung der Erde nach ihren wesentlichsten Teilen ist
hauptsächlich Aufgabe der physischen Geographie. Diese giebt eine Über-
ficht über die Verteilung der Land- und Wassermassen auf der Erdoberfläche
nach Lage, Flächeninhalt und Gestalt derselben; sie beschreibt die Ozeane
nach Lage, Gliederung und besonderen Eigentümlichkeiten; sie schildert die
Erdteile nach Lage, wagrechter Gliederung und Bodenform, wobei der
Zusammenhang Zwischen dem geognostischen Bau einer Landschaft und dem
Charakter ihres Reliefs ins Licht tritt; sie verfolgt die Verzweigungen des
Waffergeäders im Lande und die Ansammlungen desselben in Binnen- und
Strandseeen; sie läßt das Klima der Länder erkennen; sie zeigt, wie alle
die genannten Faktoren der unorganischen Natur bestimmend einwirken auf
die Pflanzendecke und die Tierwelt individualisierter Erdräume.
3. Ist es besonders die Hlimalehre und die Lehre von der Verbreitung
der Pflanzen und Tiere über die Erhoberfläche, in der das Übergreisen 1)er
Erdkunde in das Gebiet der Naturkunde stattfindet, so wird besonders durch
die Beleuchtung geschichtlicher Vorgänge niit geographischem Licht auch das
Bereich der Geschichte in den Erkenntniskreis gezogen. —- Historische Beziehungen
schlagen aber auch gewissermaßen die Brücke zwischen den besonders der
Erkenntnis dienenden geographischen Thatsachen und den mehr die Teilnahme
erweckenden Zuständen der Menschheit. Ist auch der Punkt nicht genau
anzugeben, in dem das historische Werden in das geographische Sein über-
fließt, so ist doch jenes von diesem nachweisbar mitbedingt, und deshalb muß
auch das Wechselverhältnis von einem nach Erkenntnis der Zustände streben-
den Unterrichte berücksichtigt werden. — Alle in dieser Hinsicht zu dem
Bereiche der Schulgeographie zu rechnenden Lehrstoffe beziehen sich auf den
Menschen, erläutern hauptsächlich die Ausbildung seiner Kultur und bilden
daher in ihrer Vereinigung die Kulturaeoqravh ie. Der Inhalt der-
selben richtet sich entweder aus Ine Völker an und für sich oder auf die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
8
Das Unterrichtsmaterial.
Beziehungen der Völker zu einander. In erstem Hinsicht begreift er die
erforderlichen Kenntnisse von der körperlichen und geistigen Eigenart der
Völker, also Abstammung, Nationalcharakter, geistige Kultur und Religion,
sowie die Kenntnisse von den Formen des öffentlichen Lebens der Völker,
wie sie bei unkultivierten Völkern in der Art des Zusammenlebens, bei
Kulturvölkern in der Landesverfassung und in der staatlichen Gliederung zum
Ausdruck gelangen. Auch die Beziehungen der Völker zu einander, sei es
in mitteilender, sei es in empfangender Hinsicht, bilden mit den Inhalt der
Knlturgeographie: die Großwerkstätten der Industrie, die Hauptverkehrsbahnen
des Welthandels, die weltumspannenden Arbeitsfelder der christlichen Mission
— das sind etwa die unter diesen Gesichtspunkt fallenden Lehrstoffe. Erst
die Kulturgeographie läßt die Erde als Erziehuugsstätte
des Menschengeschlechts erscheinen und giebt daher dem
Unterrichte in dererdkunde nicht sowohl seinen höheren, als
vielmehr seinen wahren Inhalt.
2. Auswahl.
Der Umfang des Thatfachengebiets der Erdkunde ist ein so weiter und
die Erfüllung desselben mit einzelnen Thatsachen eine so unendliche, daß dem
menschlichen Geiste eine Erschöpfung der Geographie schlechterdings unmöglich
ist. Dadurch wird für Jeden, der nach der Erwerbung geographischer Kennt-
nisse strebt, insbesondere aber für die Schule, eine dem Unterrichtszwecke
entsprechende Stossauswahl zur Notwendigkeit. Bei dieser Thätigkeit wird
die gereifte pädagogische Einsicht sich stets in positiver und negativer
Hinsicht bewähren müssen; denn einerseits verlangt der Bildungszweck ein
für die verschiedenen Lehrstusen ausreichendes förderliches Material, während
andererseits die überquellende Fülle desselben den pädagogisch - kritischen Sinn
zu reger Thätigkeit auffordern muß.
Am leichtesten wird über die Auswahl nach materialen Gesichts-
punkten ins klare zu kommen sein; denn in dieser Hinsicht ist die Leistungs-
fähigkeit der einzelnen Schulkategorien, wie sie sich aus dem Maße der
Unterrichtszeit und dem geistigen Standpunkte der Schüler ergiebt, nicht
wohl zu verkennen. Es läßt sich da ungefähr eine Maximalgrenze finden,
über die hinaus ein pädagogisch gebildeter Lehrer nicht gehen darf.
Schwieriger gestaltet sich die Auswahl nach formalen Gesichts-
punkten. Denn es spielen in der Erdkunde das Was? der Thatsachen und
das Wie? derselben so vielfach ineinander, daß es nicht möglich ist, überall
die trennende Grenzlinie sicher zu erkennen. Die meisten Einzelthatsachen
der mathematischen, der physischen und der Kulturgeographie sind Glieder
verschiedener Gedankenketten, und lassen sich also nicht nur für sich, sondern
auch in Beziehung zu Nachbar-Gliedern auffassen. Aber es gilt für den
Gedankenreichtum der Erdkunde dasselbe, was für ihre Thatsachensülle gilt:
er ist unergründlich, wenigstens sür den jugendlichen Geist. Daraus ergiebt
sich als Norm für die pädagogische Beurteilung des Gedankeninhaltes: daß
nur positiv-seststehende und leichtfaßliche Ergebniffe der
wissenschaftlichen Erdkunde im geographischen Unterrichte
Verwertung finden dürfen.
1. Zum Zweck der Kenntnis des Lehrstoffes muß die Auswahl so erfolgeu,
daß alles aufgenommen wird, was für die genauere Kenntnis der Erdräume
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
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Das Unterrichtsmaterial.
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von grundlegender Wichtigkeit ist. Diese Forderung ist ebenso wohl für das
aus der mathematischen, wie für das aus der physischen und Kulturgeographie
zu entnehmende Material festzuhalten. Allerdings wird sich hier eine ganz
genaue Grenzbestimmung nach positiver Richtung hin nicht geben lassen;
dennoch läßt sich in negativer Hinsicht vielerlei bezeichnen, was, als die
ideale Aufgabe der Schule nicht fördernd, als ungeeigneter Lehrstoff anzu-
fehen ist. Dahin find zu rechnen alle diejenigen geographischen Thatsachen,
welche ausschließlich der Fachbildung dienen, z. B. die für den Post- und
Telegraphenbeamten, den Industriellen, den Kaufmann :c. speziell erforder-
lichen Kenntnisse. Ist die Ausscheidung dieser Art von Lehrstoff ohne sonder-
liche Schwierigkeiten zu bewirken, so gilt es besonders, aus der dann noch
verbleibenden großen Stossmenge eine auf die geistigen Kräfte des Schülers
berechnete engere Auswahl zu treffen. In dieser Auswahl wird sich besonders
der pädagogische Takt des Lehrers zu bewähren haben. Allseitige Erwägung
der ttnterrichszwecke führt zu folgenden Grundsätzen:
a. In Hinsicht auf die Schüler: Die Stoff-Auswahl hat sich
den Verhältnissen der Schule anzupassen. Die Art der Schule,
die dem Unterrichte zugewiesene Anzahl von Lektionen, das Vorhandensein
oder der Mangel geeigneter Lehr- und Lernmittel — alles das ist bei
der Auswahl des Stoffes Zu berücksichtigen, wenn der Unterrichtszweck erreicht
werden soll.
d. In Hinsicht auf die Lehre: 1) Die Stoff-Auswahl muß auf
die charakteristische Darstellung der geographischen Jndivi»
dueu berechnet sein. So würde, um z. B. das Rieseugebirge im
engsten Rahmen zu charakterisieren, die Angabe wenigstens einer Kuppe des
Kammes (Schneekoppe), ferner der zwei Flüsse, welche das Gebirge nach
der schleichen Seite hin entläßt (Bober und Queis) und des nach Böhmen
abfließenden Wassers (Elbe) notwendig erforderlich fein; wollte man tiefere
Beziehungen hervorheben, fo könnten auch die den nördlichen Gebirgsfuß
umlagernden Städte (Hirfchberg und Schmiedeberg) als Stoff herbeigezogen
werden. So würden ferner bei der Charakterisierung der südamerikanischen
Selvas mehrere Nebenflüsse des Amazonenstromes genannt werden müssen,
da ohne die Vorstellung des reichverzweigten Wassergeäders der Ebene die
dichte Bewaldung derselben nicht als Wirkung einer vorhandenen Ursache
erscheinen würde. 2) Die Stoff-Auswahl muß für nahe Erd-
räume (in der Regel) eine weitere, für entferntere eine engere
sein. Eine vernünftige Ökonomie in der Stoff-Auswahl wird es z. B.
genannt werden müssen, wenn die Nebenflüsse unserer deutschen Haupt-
ströme in größerer Anzahl gegeben werden, während die Riesenströme
der außereuropäischen Erdteile mit 1 oder 2 Nebengewässern vertreten
sind. Doch darf die Anwenduug dieses Grundsatzes nicht die oben gefor-
derte charakteristische Darstellung der geographischen Individuen unmöglich
machen. So würden die kleinen Gewässer Kaliforniens, San Sacramento
und San Joaquin, wegen ihrer Bedeutung als Flüsse als Lehrstoff nicht
heranzuziehen sein, wäre nicht ihr Flußthal sür das Relief der geographisch-
interessantesten Gegend an der Westküste von Nordamerika von grundlegender
Wichtigkeit.
2. Zum Zweck der Erkenntnis des Lehrstoffes hat die Auswahl so zu
erfolgen, daß der Unterricht das Denken tu deu Formen des Urteilens,
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
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Der Unterricht.
11
Erscheinungen oder eigenartigen Natur-und Menschenlebens
anknüpfen lassen. Auch hier macht die Fülle der Erscheinungen der-
ständige Auswahl zur Notwendigkeit. Die verschiedenen Bodenformen und
ihr Einfluß auf das Menschenleben, Süßwasser und Meer in landschaftlicher
und kultureller Hinsicht, die Pflanzendecke der Erde in ihrer verschiedenen
landschaftlichen Ausprägung und in ihrem Einfluß auf das Wohl und Wehe
der Menschen, die Tierwelt individualisierter Erdräume in denselben Be-
Ziehungen, endlich die Menschheit in Ungebnndenheit und Seßhaftigkeit und
in ihrem Treiben in den Mittelpunkten geistiger und materieller Kultur —
das alles ist durch charakteristische Darstellungen zu veranschaulichen und
zwar in der Art, daß solche Darstellungen typischen Charakters sind, mit-
hin zu Gattungsbildern werden, deren Grundverhältnisse in ähnlichen
Erscheinungen modifiziert wohl, aber stets deutlich erkennbar wiederkehren.
Das giebt dann den neuauftretenden Lehrstoffen Ton und Farbe, weckt
dadurch das Spiel der Phantasie und zieht unvermerkt das Herz hinein in
die Teilnahme am Menschen, dem doch immerhin edelsten Inhalte aller
Kunde von der Erde.
Iii. Der Unterricht.
Die Erfolg des Unterrichts in der Erdkunde hängt ab von der päda-
gogischen Tüchtigkeit des Lehrers, zweckdienlichen Veranschaulichuugsmittelu,
richtigem Unterrichtsverfahren und fleißiger Befestigung des Gelernten.
1. Der Lehrer.
Die an den Lehrer der Erdkunde zu stellenden Anforderungen find
teils allgemeiner, teils besonderer Natur.
1. Die allgemeinen Anforderungen decken sich im großen und
ganzen mit den Anforderungen an eine tüchtige Lehrerpersönlichkeit, insoweit
wir sie aus der geistigen Eigenart, dem Maße des Könnens beim Unterricht
und den Gewöhnungen bei demselben abzuleiten pflegen; dennoch erscheint
es nicht unzweckmäßig, dieselben mit Rücksicht auf den besonderen Unterrichts-
gegenständ auch besonders in das Auge zu fassen.
a. Der Lehrer muß das richtige Verhältnis zu finden
wissen, in dem der erdkundliche Unterricht in demorganis-
mus des Lehrplanes steht. Damit ist er auf zweierlei hingewiefen:
auf Selbstbeschränkung und auf den Vorsatz treuer Ausnutzung der gewährten
Unterrichtszeit. Trotzdem die Erdkunde zu einem Bildungsmittel von hoher
Bedeutung gemacht werden kann, steht sie unter den Schuldisziplinen mit
Recht iu zweiter Reihe; sie hat sich im Lehrplane höherer Schulen den
Sprachstudien, im Lehrplane der Volksschule der Unterweisung in den idealen
Fächern des Religionsunterrichts und der deutschen Sprache willig unterzu-
ordnen, und der Lehrer der Erdkunde verfügt darum für sein Fach nur
über eine mäßige Anzahl wöchentlicher Unterrichtsstunden (in der Regel 2).
Das darf ihm aber die Freudigkeit des Schaffens nicht beeinträchtigen. Er
muß fest entschlossen sein, die gewährte Gelegenheit zur Unterweisung
treufleißig auszunutzen und nmß streben, durch tüchtigen Unterricht immer
noch ein möglichst befriedigendes Bildungsergebnis zu erreichen.
d. Der Lehrer muß die Gründlichkeit der Vielseitigkeit
vorziehen. Mechanisch eingelernte und verständnislos aufgesagte geogra-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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12 Der Unterricht.
phische Vokabeln, wie sie stellenweis dazu dienen müssen, bei Prüfungen noch
gerade die notdürftigsten Anforderungen zu erfüllen, können nur in den
Augen nicht-pädagogisch Gebildeter den Schein des Sachwissens erregen; sie
erweisen sich bei jeder auf das Verständnis der Erscheinungen hinausgehenden
Frage als ein Grund von Flugsand, auf dem sich der idealen Bildungszielen
nachstrebende Lehrer nicht betreffen lassen darf.
e. Derlehrer muß ein feinesgefühl für die Beurteilung
des Lehrstoffes nach seinem Sach- und Gedankeninhalte in
sich auszubilden streben. Denn gerade die Übung in diesem Urteil ist
die Voraussetzung tüchtigen unterrichtlichen Könnens. Daß die alte Schule,
soweit ihre Unterrichtsweise aus den vorliegenden Lehrbüchern zu beurteilen
ist, eben nur beim Sachinhalte stehen blieb, war ja die Hauptursache des
trostlosen Zustaudes im geographischen Unterricht; alle wirklichen Verbesser-
ungen des Unterrichtsverfahrens müssen daher darauf abzielen, neben dem
nötigen Lernstoffe auch geistbildenden Deukstoff der Schule zugänglich zu
machen. Ist der Lehrer bestrebt, diesen Fundamentalgrundsatz zur Nicht-
schnür bei seinem Unterrichte zu machen, so muß er selbst imstande sein,
die einschlagenden Beziehungen der Einzelheiten des Lehrstoffes auf einander
herauszufinden. Hat er das früher nicht gelernt, fo muß er an der Hand
bewährter Hilfsmittel diese Seite seines Unterrichtsgebietes durchforschen; aber
auch für den Geförderten gilt, daß Übung den Meister macht.
ä. Derlehrer muß sich auch ausdeu geographischen Unter-
richt sorgsanl vorbereiten. Denn es vermag die geographische Lektion
tatsächlich zu einem didaktischen Kunstwerke gemacht zu werden, in dem die
scharf entwickelnde Frage, die Aufgabe und die belebende Schilderung in
innerer Harmonie auftreten müssen, sollen nicht nur alle Geisteskräfte des
Schülers gleichmäßig angeregt, sondern auch allseitige, richtige und leben-
dige Vorstellungen von den geographischen Dingen seinem Geiste eingeprägt
werden. Daher darf der Gang einer solchen Lektion nicht dem Zufalle über-
lassen bleiben; er ist vielmehr vorher in seinen Hauptpunkten festzustellen,
und das kann nur durch sorgsame Vorbereitung geschehen.
e. Der Lehrer muß geschickt sein in Anwendung der sra-
genden und der vortragende u Lehr form. Denn beide haben im
geographischen Unterricht ihr Recht. Für die vortragende Lehrweise ergiebt
sich dieses aus der Natur maucher Partieen schildernder Art, und die fragende
Lehrart ist herkömmlicherweise wohl stets angewendet worden, wenn es sich
um rein stoffliche Festsetzungen, um die Frage des Was? handelte. Aber
die neuere Methodik setzt dieser zur Seite die Fragen des Wie? und des
Warum? und eröffnet dadurch der eigentlich entwickelnden Lehrform ein
weites Feld. Auf diesem recht heimisch zu werden, es dahin zu bringen,
daß dem Geiste der Schüler sich Erkenntnisse erschließen, ohne daß sie die
Hand spüren, die sie auf dem Wege zu diesen leitete — das muß dem
Lehrer eine ebenso interessante als dankbare Aufgabe sein.
f. Der Leh rer muß Übung besitzen in der sauberendnrch-
sührung geschlossener Gedankengänge. Denn auf die Gewinnung
solcher Gedankengänge muß die entwickelnde Lehrweise angelegt sein und in
ihr muß sie den Beweis für das Gelingen ihrer Arbeit erkennen. Die
Natur des geographischen Lehrstoffes widerstrebt auch diesem Ziele keines-
Wegs; aber er enthält doch Partieen, die, wenn sie einmal konventionell
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Vorwort.
Aie Erdkunde als Unterrichtsfach hat schon seit Anfang des Jahr-
Hunderts das thätige Interesse verdienter Schnlniänner erregt. Eine
achtunggebietende Borstellung von diesem Streben nach Auffindung, Be-
gründung und Ausgestaltung einer den Anforderungen zielbewußter Päda-
gogik entsprechenden Lehrweise erhält man, wenn man das für seine Zeit
abschließende Buch Chr. Ziemanns „Der geographische Unterricht in
Bürgerschulen" (Halle, 1883) auf die große Anzahl der für die Methode
der Geographie thätig gewesenen Autoren ansieht. Manch treffliches Samen-
korn ist schon damals ausgestreut worden. Aber es ist eine nicht wegzn-
leugnende Thatsache, daß all diese Samenkörner so gut wie verkümmert
waren, weil ihnen Licht und Luft fehlte. Beides ist jetzt, dank einer reine-
ren Gestaltung der Erdkunde als Wissenschaft und einer weiseren Schul-
ordnung gegeben. Des großen Karl Ritter Schriften markierten die
Ziele, und die Arbeiten begeisterter Nachfolger, eines Pefchel, Kirch-
hoff n. A., bahnten die Wege zu eiuer Betrachtungsweise der erdkuud-
licheu Dinge und Verhältnisse, die im Gegensatz zu der altherkömmlichen Geo-
graphie als eine eminent licht- und geistvolle bezeichnet werden muß.. Die
freie Luft aber zur Entfaltung ist der Erdkunde dadurch geworden, daß sie
gegenwärtig nicht mehr als Stiefkind in der Reihe der anderen Unterrichts-
fächer in einem verlorenen Winkel steht, sondern ihre berechtigte Stellung
im Lehrplane aller Lehranstalten, selbst der Dorfschulen, einnimmt. Da ist
es denn eine natürliche Folge, daß man um so emsiger nachholt, was bis-
her versäumt wurde, und daß das Neue machtvoll, manchmal rücksichtslos
gegen das durch Gewöhnuug liebgewordeue Alte sich Bahn bricht.
Dieser Lage der Dinge entspricht die eifrige litterarische Thätigkeit,
welche außer einer zahllosen Menge von Aufsätzen über einzelne Fragen
des erdkundlichen Unterrichts auch eine Anzahl umfassender methodischer
Schriften hervorgerufen hat. Wenn sich das vorliegende Buch den Schriften
letzterer Art anreiht, so will es dieselben nicht überflüssig machen. Es hat
sich vielmehr ein verhältnismäßig enges Gebiet zum Anbau ausersehen.
Es verzichtet ebensowohl auf eine Einführung in den gegenwärtigen Stand
des geographischen Unterrichts durch eine Darstellung der Geschichte des-
selben, wie aus eiue Einführung in die wissenschaftliche Betrachtungsweise
des geographischen Lehrstoffes, da für beide Gebiete in dem trefflichen Ober-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
14
Per Unterricht.
Sachinhalt geographischer Begriffe prüfen und unverlierbar der Anschauung
einprägen; da liegen zahlreiche Anknüpfungspunkte für die Fäden, welche
durch die Reihen der geographischen Erscheinungen hindurchlaufen. 2) Zum
Vergleichen gewonnener Anschauungen ist nichts förderlicher als
das Studium auf Reisen, allerdings nur dasjenige, bei welchem der
Jnstrnktionszweck nicht in letzter Linie steht. Wer mit offenem Auge, gut
vorbereitet und womöglich mit der Spezialkarte in der Hand kleinere charak-
teristische Gebiete durchstreift, die Höhen erklettert, in die Thäler hinabsteigt,
die Quellpunkte der Gebirgswafser aufsucht, auf Pflanzen- und Tierwelt
achtet und besonders das Menschenleben in seiner Abhängigkeit von Boden,
Wasser, Luft und organischer Natur betrachtet: dem schließt sich der geogra-
phische Sinn auf, der findet, wenn es sich um Darstellung fremder Länder
und Völker handelt, leicht die richtige Vorstellung von der geographischen
Beschaffenheit derselben, leicht das treffend charakterisierende Wort. 3) Das
Gruppieren der Thatfacheu unter allgemeine Gesichtspunkte fetzt die
Kenntnis der letzteren voraus; ihre Auffindung ist meist nur den gottbegna-
deten Forschern auf dem Gebiete der Erdkunde vorbehalten, und man hat
diese umfassenden Gedanken in ihren Werken aufzusuchen. Darum hat sich
der Lehrer der Erdkunde auch besonders am Studium wissenschaftlicher
geographischer Werke weiterzubilden. Er hat zu diesem Zwecke vor-
Zugsweise in modernem Geiste verfaßte geographische Monographieen zu studie-
reu, besonders da bei diesen die spezielle und darum verläßliche Sachkenntnis
sich in den Dienst der höheren Auffassung stellt und somit eine wirklich
gesunde Weiterbildung nach der materialen wie formalen Seite hin ermög-
licht ist.
e. Derlehrer hat nach zweckmäßiger Erweiterung seines
geographischen Wissens zu streben. Denn die geographische Wissen-
schast selbst ist keine abgeschlossene, vielmehr bringt fast jeder Tag Erweiter-
nngen. Diese Erweiterungen wenigstens in ihren bedeutendsten Erscheinungen
zu verfolgen ist durchaus nötig, da fönst der Lehrer leicht in die Lage kommen
könnte, Falsches statt des Richtigen zu lehren. Am leichtesten kann er sich
auf dem Laufenden erhalten durch die Lektüre einer geographischen Zeitschrift,
die neben dem Ausbau der geographischen Wissenschaft alle Veränderungen
in den bisherigen Auffassungen registriert. Territoriale Veränderungen lassen
sich am bequemsten verfolgen durch Vergleichung aufeinanderfolgender Neu-
Auflagen der kleinen billigen Schulatlanten, deren Neubefchaffung in ange-
messenen Zeiträumen der Lehrer sich zur Pflicht machen müßte.
2. Die Veranschaulichungsmittel.
Die Veranschaulichungsmittel sind entweder für den vorbereitenden oder
für den ausführenden Unterricht bestimmt. Die dem vorbereitenden Unter-
richte dienenden sind Apparate, die für den ausführenden Unterricht bestimm-
ten entweder plastische oder bildliche Darstellungen der Erde oder bestimmter
Teile derselben (Reliefs, Bilder, Globen, Landkarten und Tellurien).
A. Apparate für die Heimatskunde.
Die für den Unterricht in der Heimatskunde bestimmten Apparate sind
auf den Gebrauch durch acht- bis zehnjährige Schüler berechnet. Dieser
bestimmte Zweck macht eine besondere Beschaffenheit der zu Beobachtungen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]